Bund aufrechter Monarchisten will parlamentarische Monarchie / Werte vermitteln
VON BEATE NEY-JANSSEN
Der Bund stelle sich vor, erzählt der Loccumer, dass statt des Bundespräsidenten ein Kaiser eingesetzt werde. Über rein repräsentative Aufgaben hinaus wünscht er sich, dass dieser Mann Politikern zum Wohl des Volkes über die Schulter schaue und über das Grundgesetz wache. Georg Friedrich Prinz von Preußen, Ururenkel von Wilhelm II., dem letzten deutschen Kaiser, ist für den Bund aufrechter Monarchisten der Anwärter auf dieses Amt.

Monarchen und ihre Familien haben nach seiner Ansicht bessere Möglichkeiten als ein Bundespräsident Werte und Ideale zu vermitteln, Vorbild zu sein - und gerade daran mangele es in Deutschland. Ein Bundespräsident wechsle alle vier Jahre, eine Königsfamilie bleibe.
Die Kosten für den Steuerzahler würden durch die Monarchie nicht steigen. Die Apanage einer kaiserlichen Familie falle vermutlich geringer aus als die Folgekosten, die alle lebenden ehemaligen Bundespräsidenten verschlingen würden.
Volkes Wille führt Heinz Emmrich auch an, wenn er über die Absetzung Wilhelms II. im Jahr 1918 spricht. Das Volk sei damals nicht gefragt worden, einige Räte hätten einfach den Kaiser abgesetzt und die Republik ausgerufen. "Wäre die Monarchie nicht abgeschafft worden, wäre uns Hitler erspart geblieben", ist seine Überzeugung.
Das Geschichtsverständnis der Deutschen ist für Emmrich ohnehin schwierig. "Die Deutschen müssen erkennen, dass Wilhelm II. kein Kriegsverbrecher war", sagt er, dann könne auch der Weg zur Monarchie geebnet werden.
Herrscher im verkleinerten Reich
Das Gebiet der parlamentarischen Monarchie, die der Bund aufrechter Monarchisten sich vorstellt, soll die Bundesrepublik umfassen. Die Ostgebiete, sagt Emmrich, wollten sie nicht zurückhaben und eigentlich gar nicht allzu viel in diesem Staat ändern.
In den Medien, fügt er hinzu, komme politisch alles vor und werde ernst genommen, was sich rechts und links abspiele. Monarchistische Überzeugungen, jedoch, die gut in die politische Mitte passten, würden nicht wahrgenommen.
Deshalb sei jetzt eine Kampagne begonnen worden, mit der der Bund sich mit Hilfe von Leserbriefen und Pressemitteilungen zu Themen von öffentlichem Interesse wie beispielsweise der Gesundheitsreform äußern wolle, sagt der 61-Jährige. Zudem biete der Bund Informationen zu geschichtlichen Hintergründen an. In seinem Heimatort Loccum sei er ein Einzelkämpfer, was den Bund angehe, sagt Emmrich, aber es gebe Sympathisanten. Wer mehr über den Bund erfahren wolle, könne sich gern mit ihm per Mail unter Heinzemmrich@yahoo.de in Verbindung setzen.
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