Mittwoch, 4. Mai 2011

Wir heiraten










Seine Königliche Hoheit
Prinz Georg Friedrich Ferdinand von Preußen
(* 10. Juni 1976)

und

Ihre Durchlaucht
Prinzessin Sophie von Isenburg-Birstein
(* 7. April 1978),
Tochter von Fürst Franz Alexander und
Fürstin Christine (geb. Gräfin von Saurma) von Isenburg

schließen am 27. August 2011, 12.00 Uhr,
in der Friedenskirche Potsdam
(am Grünen Gitter 3, 14469 Potsdam,
im Schlosspark von Sanssouci)
den Bund fürs Leben.





Wenn man von Freunden eine Einladung erhält, wo "Wir heiraten" oder "Wir trauen uns" als Einleitung steht, ist meist die Freunde sehr groß. Wenn ein Paar sich entschließt, den Bund fürs Leben zu schließen, dann ist das alles andere als Privatsache. Besonders auf dem Land versteht man weitaus besser, dass eine Hochzeit ein Ereignis ist, das die ganze Gesellschaft betrifft, gründen doch ein Mann und eine Frau eine neue Keimzelle der Gesellschaft.

Vom christlichen Standpunkt aus betrachtet ist die Ehe eines der sieben Sakramente, von Jesus Christus selbst eingesetzt - die Ehe ist somit heilig, ein heiliger Bund, ein heiliges Gelöbnis. Der Mensch ist von sich aus schon ein Ebenbild Gottes, doch durch das Eingehen des Ehe-Bundes wird der Mensch, also Mann und Frau, nicht nur zum Teihaber an der Schöpfung, sondern quasi zum MIT-Schöpfer. Mann und Frau werden EINS, um den Schöpfungsplan Gottes aufzunehmen und fortzusetzen.

Von daher war es von jeher (in allen Kulturen) Brauch, dass nicht nur die Familie, sondern die ganze Dorfgemeinschaft Anteil hat an den Hochzeitsfeierlichkeiten eines Paares. Oft wurde tagelang gefeiert ... Heutzutage ist die Ehe fast schon etwas Bedeutungsloses geworden, man genießt sogar schon großes Ansehen, wenn man mehrere Male geheiratet hat. Das kommt auch nicht von Ungefähr: Ehrenworte und Treueschwüre haben in etwa den gleichen Wert wie ein lappidar dahingesagter Nebensatz - man fühlt sich in der heutigen Zeit nicht mehr an irgendetwas gebunden, warum also an einen Treueschwur?

Doch eine Ehebund, vor Gott und den Menschen geschlossen, ist ein Lebensbund, "bis dass der Tod [...] sie scheide", und "was immer Gott gebunden, das DARF(!!!) der Mensch nicht trennen".
Also verzichten viele Paare auf den kirchlichen Segen und trauen sich nur noch im bzw. ins Standesamt ...

Wenn sich aber ein Spross eines Königshauses entschließt, den Bund mit einer Frau einzugehen, dass ist das ein Ereignis von nationalem Charakter, selbst wenn das Königshaus als "nicht regierend" bezeichnet wird. Doch auch hier erleben wir einen drastischen Werteverfall, wenn wir zum Beispiel im englischen Königshaus beobachten, dass drei von vier Kindern der britischen Königin, die sich alle vor Gott und einem millionenfachen Publikum den Treueschwur gegeben haben, bereits geschieden sind und sich zum Teil - zur größten Freude der Boulevardpresse - "herrliche" Rosenkriege lieferten. Interessanterweise ist das Volk aber in Sachen "Scheidung" in Königshäusern etwas sensibler, und man beobachtet einen starken Verlust des Vertrauens in die Monarchie und des Ansehens des Königshauses, wenn Angehörige eben dieses Königshauses allzu "weltlich" bzw. "bürgerlich" werden, denn hier erwartet das Volk schon, dass sich an Versprechen, Schwüre und Abmachungen gehalten wird - zu Recht!

Der Monarch und seine ganze Familie spiegelt die Gesellschaft wieder, die königliche Familie verkörpert - wenn man es genau nimmt - "das Schöne, Edle und Gute" einer Nation. Von daher blickt die Nation auch immer zur "First Family", an der sie sich orientieren kann. Und - was besonders im heutigen Zeitalter der "Yellow-Press" zu beobachten ist - die "First Family" ist nicht mehr privat, sie hat so gut wie keine Privatsphäre mehr - was die Monarchenfamilie unter enormen Druck setzt. Aber nicht nur in diesen Zeiten des "gläsernen Palastes", wo (Dank der Boulevard-Presse) jeder Schritt und Tritt der Monarchenfamilie unter beobachtung steht, sondern zu allen Zeiten war eine Hochzeit eine Veranstaltung von nationaler Tragweite, erst Recht dann, wenn es sich um einen Thronfolger handelt. Denn dadurch, dass der Thronfolger seine Braut ehelicht, sichert er den Fortbestand der Dynastie, was nicht nur im Interesse des Monarchen, sondern der ganzen Nation ist.
Wir hier in Deutschand leben nun mal seit 93 Jahren nicht mehr in einer Monarchie, doch der Urenkel des (vorerst) letzten Kaisers, Prinz Georg Friedrich von Preußen, wird am 27. August 2011 Prinzessin Sophie von Isenburg-Birstein das Jawort geben. Es ist für das Haus Hohenzollern (dessen Oberhaupt Prinz Georg Friedrich ist), das in diesem Jahr sein 950. Bestehen feiert, ein Jahrhundertereignis - und die Nation darf miterleben, wie am 27. August 2011 in Potsdam Geschichte geschrieben wird.

... Die Nation ...

Wer interessiert sich denn überhaupt dafür, wenn sich im fernen Potsdam ein Herr von Preußen und eine Frau von Isenburg das "Ja"-Wort geben. HAT es denn überhaupt irgendeinen zu interessieren? Wir dürfen nicht vergessen, dass Deutschland keine Monarchie mehr ist, dass dieses Land sogar den Adel abgeschafft hat ... von daher geht uns das alles nichts an. Freuen dürfen sich die Familien von Hohenzollern und von Isenburg, freuen darf sich die relativ überschaubare Schar der eingeladenen Gäste. Und es freut sich eine große Schar von ausländischen Freunden. Ihre Reaktionen auf die Verlobung und die Bekanntgabe des Hochzeitstermines lässt uns Deutschen Anhänger der Monarchie schon fast vor Neid erblassen. Wir Deutschen haben eh den Ruf, in Sachen Monarchie recht unterkühlt zu sein - immerhun wurden wir ja auch dahingehend erzogen, alles, was mit Monarchie zu tun hat, als "res non grata" zu betrachten. Auch die Medien, die sich anderenorts in Sachen "königliche Hochzeit" regelrecht überschlaen, beschränken sich in "unserem" Fall lediglich auf eine kurzen Bericht, dass das Haus Preußen die Verlobung bekanntgegeben hat - Punkt.

Doch hier haben die Medien nicht mit UNS gerechnet, mit den Freunden und Anhängern der monarchistischen Staatsform. Wir freuen uns, als ob ein Mitglied unserer eigener Familie sich anschicken würde, vor den Traualtar zu treten. Wir freuen uns - nicht weil wir ein Stück "Glanz und Glamour" haben werden, sondern weil ein kleines Stück Geschichte gegenwärtig wird. Wir freuen uns, weil wir tagtäglich mehr werden, die diese Freude mit uns teilen - Freude, die wir mit dem Haus Preußen und dem Haus Isenburg teilen. Denn eine Hochzeit ist nun mal - so sehr man sich auch bemüht - KEINE Privatangelegenheit, sondern die ganze Gesellschaft hat Teil daran.

Gott segne den neuen Ehebund,
Gott schütze und behüte
das Haus Preußen und das Haus Isenburg,
Gott segne, schütze und behüte
Prinz Georg Friedrich und Prinzessin Sophie -
es begleiten Sie unsere Liebe,
unsere Sympathie und unsere Gebete.