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Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Ereignis, wie der Heimgang SKKH Erzherzog Ottos von Österreich, so manchen Zeitgenossen in den Ruf der monarchistischen Vereinigungen mit ein stimmen lässt, die Monarchie wieder einzuführen - und das ist auch gut so!
Vor wenigen Tagen habe ich eine Mail an eine überschaubare Gruppe Monarchisten geschickt, um nachzufragen, ob mein Verdacht, dass der Wunsch oder der Gedanken nach einer Wiedereinführung der Monarchie eingeschlafen sei oder ob ich mich irre.
Hier meine Gedanken: (größere Ansicht)
Das Ergebnis:
An die (noch!) interessierten Monarchisten,
die Diskussion per Mail (über Facebook) ist noch im Gange, auch wenn sie von MEINEM Standpunkt aus als gescheitert zu betrachten ist und demzufolge auch von meiner Seite beendet wurde – schwersten Herzens.
Ich KANN verstehen, ich KANN sehr gut nachvollziehen, dass junge, engagierte Menschen das Erreichen ihres Zieles nur darin zu erreichen meinen, indem sie sich in (irgend-)einer Partei, die konservativ und der Monarchie an sich nicht GANZ abgeneigt ist, eintragen.
Ich habe insofern meine Meinung vertreten, als dass ich davon überzeugt bin, dass nicht die monarchistische Vereinigung wie z.B. der Bund aufrechter Monarchisten (BaM) ein Instrumentarium einer politischen Partei sein darf, so wie auch das Ziel, nämlich die (Wieder-)Einführung der Monarchie, nie einer Partei zu verdanken sein, so wie auch die Bitte an den betreffenden Thronprätendenten, die Krone zu nehmen, nie von einer Partei abhängen darf, mag sie NOCH so „konservativ“ sein. Es ist das Volk, das den zukünftigen Monarchen durch Deputierte die Bitte übertragen lässt. Ein Monarch wird sich verständlicherweise hüten, eine Krone von einer bestimmten Partei angetragen zu bekommen.
Das Hauptproblem, das ich sehe, liegt darin, dass die jungen, engagierten Menschen schon in mehreren Parteien involviert sind (die Wenigsten in "etablierte, bürgerlichen Parteien"), die alle das Wort „Konservativ“ auf ihre Fahne geschrieben haben. An sich ist das eine zu lobende Tatsache, WENN es der Wiedereinführung der Monarchie auf absehbare Zeit nichts bringen wird, weil sich die Arbeit in einer Partei sich mit allen möglichen der Gesellschaft brennenden Themen befassen wird, von denen die Monarchie das (wahrscheinlich) am wenigsten Brennende ist. Parteien sind erfahrungsgemäß ZU vielen Kompromissen unterworfen, um auch nur kleine Ziele zu erreichen, wovon die berühmte 5-Prozent-Hürde anfangs das Schwierigste ist.
Nicht dass man mich falsch versteht: Parteien können, dürfen und sollen die monarchistischen Vereinigungen unterstützen, aber es kann nicht umgekehrt sein, dass die monarchistischen Vereine die Handlanger der Parteien sind, vor allem deshalb, weil die Mitglieder der monarchistischen Vereine in verschiedenen Parteien eingetragen oder doch zumindest an ihnen interessiert sind. Der monarchistische Gedanke braucht so viele Unterstützer wie möglich, und wenn eine konservative Partei in ihrem Programm erklärt, dass sie sich für die Wiedereinführung der Monarchie einsetzt, dann hilft es der Idee an sich, auf dass der Begriff "Staatsform Monarchie" für Deutschland und Österreich endlich seinen "alten, verstaubten, antidemokratischen und militaristischen" Schatten verliert, den man ihm aus Kalkül angedichtet hat.
Dass aber die Monarchie alles andere als alt und verstaubt, dass Monarchie alles andere als antidemokratisch und militaristisch ist, WISSEN aber die Menschen, vor allem die Millionen, die bei königlichen/fürstlichen Hochzeiten oder anderen Anlässen vor dem Fernsehschirm sitzen und insgeheim wünschen, dass wir doch auch wieder einen Monarchen als Idenditäts- und Integrationsfigur an der Spitze unseres (demokratisch geprägten) Staates hätten. Doch dem Deutschen und dem Österreicher hat man in mehr als 90 Jahren eingeimpft, dass es in den Bereich des Verfassungsschutzes gehört, wenn man auch nur auf die Idee kommt, an eine Monarchie auf (groß-)deutschem Boden zu denken. Wir Monarchisten wissen aber, dass der Wunsch, der Wille und die Forderung nach der Staatsform Monarchie vollkommen legitim ist, denn immerhin ist es das Grundrecht des Volkes, seine eigene Staatsform selbst zubestimmen.
Wer aber IST es, der das Volk "aufklärt", ihm den Weg ebnet und gemeinsam MIT dem Volk eines Tages an den zukünftigen Monarchen heran tritt, um ihn zu bitten, den Willen des Volkes zu akzeptieren, sich auf den Thron seiner Vorfahren zu setzen? Es ist NICHT eine Partei, so konservativ und monarchienah sie auch sein mag! Eine Partei und eine monarchistische Vereinigung können aber im engsten Dialog zueinander stehen, und es ist auch der Partei anzuraten, einen Vertreter der monarchistischen Vereinigung als Deputierten vorzustellen, der das Ressort "Monarchie" vertritt - sollte es der Partei tatsächlich ernst mit diesen Thema sein.
Man muss es mal ganz objektiv betrachten: Parteien haben seit einigen Jahrzehnten sehr an ihrer Glaubwürdigkeit verloren, und all die kleinen Parteien, die sich im Laufe des Linksdralls der einstmals "konservativen" bürgerlichen Parteien wie der CDU als "konservative, soziale, werteorientierte" Parteien gegründet wurden, werden aufgrund der Parteienverdrossenheit nicht ernst genommen oder sogar ignoriert. Dafür können die neuen Parteien, deren Programme in der Tat sehr interessant und erstrebenswert sind, nichts. Aber wenn eine Partei verkündet, dass sie die Wiedereinführung der Monarchie will, wird man sie wahrscheinlich nicht ernst nehmen. Um aber ernst genommen zu werden, wird sich die Partei eines Tages vielleicht überlegen müssen, diesen "unwichtigen" Passus aus dem Programm zu nehmen, "weil es ja wichtigere, weitaus brennendere Themen gibt, die unsere Gesellschaft unmittelbar betrifft". DAS kann einer monarchistischen Vereinigung nicht passieren, weil die Wiedereinführung der Monarchie der einzige Programmpunkt ist - ES SEI DENN, die monarchistische Vereinigung entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einem Nostalgie- und Traditionsverein und verlässt den Weg, der zu einer Zukunft mit einem Monarchen an der Staatsspitze führt, um sich nur "der guten alten Zeit" zu widmen.
Um nun zum Schluss zu kommen: "DIE Monarchie", die wir (Monarchisten) als für unsere Gesellschaft (Deutschland UND Österreich) höchst erstrebenswerte Staatsform betrachten: Wie kann sie eher erlangt werden? Durch eine monarchistische Vereinigung, die ausschließlich zur Erreichung dieses Ziels gegründet wurde, deren einziges Interesse der (Vereins-)Mitglieder es ist, den zukünftigen Monarchen auf dem Thron zu sehen, und deren Daseinsberechtigung mit der Krönung des zukünftigen Monarchen verwirkt sein wird - oder durch eine Partei, deren monarchistisches Interesse nur EINES von vielen ist. Die konservative Partei braucht die Mitarbeit der konservativen Monarchisten, aber die Monarchisten brauchen keine Parteien, vor allem nicht, wenn es mehrere sind - das ist zumindest MEINE Meinung. Dennoch will ich den Austausch zwischen den beiden auf keinen Fall in Abrede stellen - ganz im Gegenteil. DER und DAS Konservative ist für unsere Gesellschaft fast schon überlebenswichtig, weil wir uns einem Verfall aller Werte und Ideale gegenüber sehen - eine Feststellung, die überraschenderweise sogar die Medien mittlerweile mit uns teilt.
"Bei uns [Monarchisten] kommt es auf das 'TUN' an", schreibt Henning von Normann, und er führt fort, dass wir uns zusammen tun sollten. MEINE Interpretation seiner Worte ist, dass Monarchisten sich guten Gewissens in Parteien engagieren könnten - es kann, sofern die Partei eine konservative Ausrichtung hat, der Gesellschaft nur dienlich sein. Zur Erreichung unseres Zieles jedoch, der Wiedereinführung der Monarchie, ist es wichtig, dass mehr Konservative, vollkommen gleichgültig, welcher konservativen Partei sie angehören, sich in den verschiedenen monarchistischen Vereinigungen eintragen und hier aktiv werden sollten, um MIT zu helfen, den EINEN Punkt ihres Progrmms (sofern es einer ist) auf absehbare Zeit Wirklichkeit werden zu lassen: Die Wiedereinführung der Monarchie.
H.H.
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